Im Alsenwegstation in Mannheim herrschte letzte Woche eine grandiose Stimmung. Das eigentliche Fussballstadion war der Austragungsort für die Weltmeisterschaften im Seilziehen. Wie immer gab es neben der offiziellen Weltmeisterschaften die Club-WM, welche am Donnerstag und Freitag ausgetragen wurde. Die grössten Erfolge aus Sinser Sicht waren die guten Leistungen an der Club-WM sowie den Weltmeistertitel in der Mixed-Kategorie 580 kg Klasse und den Vizeweltmeistertitel bei den Damen 500 kg. Starke Leistungen an den Club-WM Nachdem am Mittwoch alle Athlet/innen gewogen wurden, startete am Donnerstag die WM mit den Kämpfen um die Clubtitel. Der Seilziehclub Sins spannte dort mit dem Seilziehclub Luthern zusammen und nahm mit zwei Mixed-Teams, einem Herren 560kg Team sowie dem Herren 640kg Team teil. Schnell stellte sich heraus, dass die Bedingungen speziell waren. Der Turnierboden war sehr sandig, dies gab tiefe Löcher und dadurch gab es extrem lange Kämpfe, die teilweise abgebrochen werden mussten und auf neuem Boden wieder gestartet wurden. Die beiden Mixed-Teams, welche mit viel Untergewicht an den Start gingen, zeigten hervorragenden Seilziehsport und überstanden beide die Vorrunde. Beide Teams schieden dann im Viertelfinale aus. Ebenfalls mit viel Untergewicht ging das Herren 640kg Team ins Turnier. Mit grossem kämpferischen Einsatz verpassten sie die K.O. Phase nur knapp, was eine bemerkenswerte Leistung war. Das Highlight aus Sinser Sicht war das Herren Turnier 560kg. Das gemischte Team aus Luthern/Sins, welches auch einige Trainings zusammen absolvierten, beendete die Vorrunde ohne Punktverlust. Im Viertelfinale besiegten sie dann Mosnang. Im Halbfinale wartete das baskische Team aus Goiherri auf Sins/Luthern. Nach insgesamt 25 Minuten Seilziehen im Halbfinale, für die Zuschauer genauso herzzerreissend wie für die Athleten, musste sich unser Team geschlagen geben. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter mit dem kleinen Finale. Dort konnte die Kraft nicht mehr mobilisiert werden um das deutsche Team aus Simonswald in Bedrängnis zu bringen. Trotzdem resultierte am Ende der sehr gute 4. Rang. | Neben vielen 4. Plätzen, 2 Weltmeistertitel für die Schweiz Am Wochenende hatten neun Athlet/innen und sieben Trainier und Betreuer aus Sins die Ehre für die Schweiz an den offiziellen Weltmeisterschaften anzutreten. Nach der letztjährigen Heim-WM, war man sich gewohnt unter tosendem Applaus und Lärm am Seil sein Bestes zu geben. Ins nahe Mannheim waren unerwarteterweise extrem viele Schweizer Fans angereist, welche die deutschen Fans fast übertönten. Die Athlet/innen konnten diesen Schub mitnehmen und Topleistungen erbringen. Am Samstagmorgen, war die erste Medaille gesichert. Das Mixed-U19 Team konnte unter der Leitung von Seppi Ettlin und Alexander Zumbühl mit dem 2. Rang die erste Schweizer Medaille sichern. Mit Verspätung ging es kurz vor 15 Uhr mit den nächsten Turnieren weiter. Beim Elite Mixed-Team 580kg waren am meisten Sinser Athlet/innen vertreten. In dieser Kategorie ging es nicht nur um den WM-Titel sondern um die World-Gamesqualifikation 2025. Das Turnier verlangte von Athlet/innen alles ab. Erneut gab es sehr lange Kämpfe, welche mehrmals auf neuem Bode neu gestartet werden mussten. Die Schweizer triumphierten nach einen packenden 2:1 gegen das deutsche Team und zogen ins Finale ein. Unter Flutlicht krönte sich die Schweiz gegen Belgien erstmals zum Mixed 580kg Weltmeister. Am Sonntagmorgen fiel der Startpfiff um 9 Uhr. Das Damenteam 500kg startete überzeugend ins Turnier und sicherten sich Zug für Zug. Ohne Punktverlust standen sie im Halbfinale. Dort zeigte das Schweizer Team Geduld und hatten stets die Überhand gegenüber den Schwedinnen. Im Finale setzten sie alles daran, die starken Gegnerinnen aus Taiwan in Bedrängnis zu bringen. Dies gelang nicht, trotzdem dürfen sie sich Vizeweltmeisterinnen nennen und haben das Ticket für die World-Games 2025 in China gelöst. Am Sonntagnachmittag gab es doch noch ein zweiter Weltmeistertitel für die grosse Seilziehnation Schweiz. In der Königsklasse Herren 640kg dominierte das Schweizer Team klar und gewann klar den Weltmeistertitel.
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